Keine Zukunft ohne Herkunft - Diskussion mit Dekan Dr. Friedemann Richert

01.05.2019

Das Thema der 33. Sitzung des Arbeitskreises Bildung des CDU Kreisverbands Reutlingen stand ganz im Zeichen großer politisch geprägter Worte. Die Rede war von Werten, Akzeptanz und Toleranz. Annegret Lucas-Zweigle, die Vorsitzende des Arbeitskreises Bildung, brachte es in ihrer Begrüßung auf den Punkt: „Wo ist unser Platz in der sich veränderten globalisierten Gesellschaft Europas, und hat uns der Mainstream diesen Platz bereits zugewiesen? Kurzum: Die Welt, die wir kannten, wird es bald nicht mehr geben, auch, weil lange bewährte Werte und Glaubensgrundsätze von heute auf morgen ihre Gültigkeit verloren haben. Wichtiges, was früher Orientierung gegeben hat, wurde dem Mainstream geopfert. So beeinflussen immer stärker Ideologien unser Leben. Begriffe wie gesellschaftliche Vielfalt, Gleichstellung, Geschlechtervielfalt, sexuelle Orientierung, geschlechtergerechte Sprache, Leihmutterschaft, Eizellenspende, Toleranz und Akzeptanz bestimmen das politische Handeln und die Diskussionen. Kinderrechte sollen ins Grundgesetz aufgenommen werden, die das Elternrecht schwächen würden. Wir dekonstruieren derzeit alles: Religion, Familie, Moral, Sexualität, die Geschlechter. Eine Rückbesinnung auf die wahren Werte, unser geistiges Erbe und die christliche Prägung Europas ist lebensnotwendig. Ohne die christliche Kultur wird Europa nicht frei bleiben!“
„Meist werden Begriffe wie Toleranz und Akzeptanz ohne das nötige Hintergrundwissen verwendet“, machte Dekan Dr. Richert in seiner Hinführung deutlich. Die zentrale Fragestellung bei dieser Thematik sei die Frage nach der „Seele Europas“, erklärte der Dekan von Künzelsau. Anhand von drei stichhaltigen Aspekten erläuterte er den gespannten Zuhörern, warum christliche Werte zu Europa gehören und warum wir uns auf unsere Herkunft berufen müssen, wenn wir den Blick in die Zukunft lenken. Als Begründung wies der Dekan neben der lateinischen Prägung und der lateinischen Schrift auf das lateinische Rechtssystem hin. Europa habe ein „lateinisches Gesicht“, so Dr. Friedemann Richert. Dieses stehe in keinem Widerspruch zu einem „offenen“ Europa. Wer jedoch mit Schlagworten wie Toleranz und Akzeptanz werbe, der müsse die Begrifflichkeiten kennen.
Als Fazit des Referats fasste Dr. Richert zusammen: „Die Seele Europas ist in der lateinischen Tradition verankert, und der Geist Europas lebt in den Menschen, die sich diese Werte zu eigen machen und leben.“

Vortrag von Dekan Dr. Richert - Zukunft braucht Herkunft - Zur Seele Europas