Gender-Mainstreaming Lösung oder Problem?

04.07.2018

Arbeitskreis Bildung diskutiert mit der Journalistin Birgit Kelle über moderne Frauen- und Familienpolitik

Der Gender-Begriff und seine Auswirkungen für eine moderne Frauen- und Familienpolitik waren Thema der 31. Sitzung des Arbeitskreises Bildung der CDU des Kreisverbandes Reutlingen. Dass es dabei um mehr als um eine Frauenquote oder ein Betreuungsgeld geht, wurde den zahlreichen Mitgliedern und Gästen bereits nach wenigen Sätzen der Referentin des Abends, der Journalistin und Publizistin Birgit Kelle, klar. Vielmehr geht es beim Gender-Mainstreaming um die Erschaffung eines neuen Geschlechterbildes, geprägt durch eine Vielfalt der Geschlechter, das Eingang in die Bildungsstätten aller Altersstufen finden soll.
Bereits in ihrer Einführung verwies die Vorsitzende des Arbeitskreises Bildung Annegret Lucas auf die Schwierigkeiten, die der Begriff Gender für die Familien- und Sozialpolitik, aber auch für die Sprache mit sich bringt. Aus dem ursprünglichen Gedanken der Gleichberechtigung von Mann und Frau ist heute eine Diskussion über die sexuelle Orientierung geworden, in der, so scheint es, Heterosexualität nicht länger die Norm ist. Birgit Kelle brachte es auf den Punkt: „Das Problem des Gender-Begriffs entsteht dann, wenn das biologische Geschlecht geleugnet wird.“
Gender-Mainstreamig hat nicht erst seit den neuen Bildungsplänen in Baden-Württemberg in den Schulen, Kindergärten und Kitas Einzug gehalten. Dass eine fächerübergreifende und bereits frühkindliche Sexualerziehung, welche die Vielfalt der Geschlechter propagiert und sich damit von der ursprünglichen Idee der Gleichberechtigung entfernt, nicht bei der breiten Masse auf Verständnis trifft, ist nachvollziehbar. Dabei stellt sich die Frage, ob die Sexualerziehung besonders im frühkindlichen Bereich Aufgabe des Staates ist oder nicht vielmehr in der Verantwortung der Eltern liegt. Annegret Lucas appellierte deshalb für eine Erziehung mit gesundem Menschenverstand und einem Gewissen, „einer Herzenswahrheit, die die meisten haben“.